Die Jura NEUIGKEITEN zum
Tauchen am Wrack der JURA in der Rubrik NEUES.
Tiefe: 36 - 38 m Sicht:
schwankt je nach Jahreszeit (an der Jura selbst immer dunkel) Aktuell: Sichtweite an der Jura eintragen >-{((°> Anfahrt / Lage: In der Nähe von Bottighofen, Ausfahrten zu diesem Wrack werden von verschiedenen Veranstaltern angeboten. Gebühren: Kosten für die Ausfahrten sind jeweils vom Anbieter abhängig. Nächste Füllmöglichkeit: je nach Startpunkt der Ausfahrt |
|
Beschreibung:
Die Jura ist das bekannteste Wrack im Bodensee. Es handelt sich
dabei um einen 1864 gesunkener Schaufelraddampfer.
In den letzten Jahre, gerade auch durch die Veröffentlichung
auf diesen Seiten, haben soviel Taucher den Weg zur Jura
gefunden, so dass diese erheblich beschädigt wurde.
Daher der Appell an alle, bitte beachtet die Richlinien über
denkmalgerechtes Tauchen, denn nur so kann die Schönheit
der Jura erhalten und ein Tauchverbot vermieden werden.
Sichtweiten: Info:Die Jura ist ein alter Raddampfer
aus Holz, der vor ca. 130 Jahren (1864) von einem schweizer Schiff,
der "Stadt Zürich", im Bodensee ca. 1 km vor Bottighofen
im Nebel gerammt und versenkt wurde. Das Schiff wurde im letzten
Jahrhundert als Ersatz für ein ebenfalls von der "Stadt
Zürich" versenktes Schiff von einem schweizer Bergsee
an den Bodensee gebracht. Beim dem Unfall ist der Bug weit
aufgeschlitzt
worden. Heute ist das Schiff leider in keinem guten Zustand mehr,
da durch unachtsames Ankern von Tauchschiffen grosse Teile des
sehr schönen Wracks stark beschädigt wurden. Man kann
aber dennoch viele Einzelheiten des damals für den Bodensee
typischen Raddampfers erkennen. Zu erreichen ist das Wrack nur
vom Wasser aus. Man taucht vom Boot aus an der Ankerleine im Freiwasser
ca. 36 Meter in die Tiefe ab. In dieser Tiefe dringt nur an wenigen
Tagen im Jahr, an denen es die Sichtweiten zulassen, Tageslicht
bis zum Wrack vor. Daher sollte man sich in aller Regel wie auf
einen Nachttauchgang vorbereiten. Ein Tauchgang an die Jura
ist unbedingt nur erfahrenen Tauchern zu empfehlen.
Es kann auch schon mal passieren, daß man, am Grund angekommen,
die Jura erst noch suchen muß. Die besten Jahreszeiten für
Tauchgänge an die Jura sind das Frühjahr und im Spätsommer
bis in den Winter hinein. Während der Sommermonate und im
späteren Frühjahr ist die Sicht an der Jura durch die
Schneeschmelze in den Bergen und durch die Algenblüte oft
stark beeinträchtigt.
Der Bug der Jura. Sehr schön kann man noch die Schnitzereien am Glüverbaum erkennen. Der Taucher im Hintergrund, ausgerüstet mit einem Trockentauchanzug, Doppelflasche mit getrennten Abgängen, zweiten Lungenautomat und ausreichendem Licht, zeigt ein Beispiel für eine optimale Ausrüstung. |
|||
Die Ankerwinde mit der Halterung der Schiffsglocke. An dieser Stelle beginnt der Bereich, an dem die Jura von der Stadt Zürich gerammt und aufgeschlitz wurde. Vermutlich stammt der Schlick auf dem Deck von dem Aufschlag der Jura auf dem Seeboden. Die Schiffsglocke wurde von dem Entdecker der Jura abmontiert und befindet sich in einem kleinem Museum in Kreuzlingen (CH). |
|||
Der Dampfkessel und im Hintergrund der Ansatz des Schornstein. Man kann jede einzelne Niete noch genau erkennen. Neben dem Kessel befindet sich, von oben offen, die Kurbelwelle (davon haben wir leider kein schönes Foto) und darunter die drei Zylinder. Dahinter kann man direkt in den Heizraum mit seiner Werkbank (teilweise noch mit Werkzeug) sehen. |
|||
Der Schornstein. Leider ist er schon an vielen Stellen stark vom Rost zerfressen. Wenn man von oben rein schaut kann man bis in den Kesselraum sehen. Außerdem erkennt man noch die Teerablagerungen im Kamin. |
|||
Das Schaufelrad. Hier von der Innenseite des Radhauses fotografiert. Die Jura hatte, wie damals alle Schiffe auf dem Bodensee, keine Aufbauten, wie man sie von heutigen Schiffen kennt. Die einzigen Aufbauten waren die Radhäuser, in denen auch die Toiletten (wie man weiter unten sehen kann) untergebracht waren. Die Tür zum Radhaus fehlt völlig. Sehr gut kann man auch die Qualität des Holzes und dessen Maßerung noch erkennen. |
|||
Die Toiletten des Schiffes. Der Abgang liegt genau über dem Schaufelrad. Heutige Umweltschutzbestimmungen kannte man zum damaligen Zeitpunkt noch nicht. Neben den Toiletten waren auch Vorratsräume in den Radhäusern untergebracht. |
|||
So nicht! Das Betauchen von Innenräumen führt zu einer weiteren Zerstörung des Wracks. |
|||
Durch aufsteigende Luftblasen und versehntliches Anstoßen an Wrackteile, wird der weiteren Zerstörung der Jura Hilfe geleistet. |
|||
Die Treppe seitlich vor den Radhäusern. Deutlich kann man die Fischernetze erkennen, die sich hier verfangen haben. Was die allerding da unter fangen wollten, - keine Ahnung! |
|||
Eine kleine Baby-Trüsche an der Bordwand und im Hintergrund die Pfosten der Reeling. Trüschen kann man jederzeit an der Jura antreffen. Meistens sind sie sehr scheu. Mir ist es allerdings auch schon gelungen ein größeres Exemplar zu streicheln. Sie schien es zumindest genossen zu haben, denn als ich sie auf der anderen Körperseite gestreichelte, hielt sie bereitwillig Ihren Schwanz zur anderen Seite hin. Sie hätte jederzeit flüchten können. Hin und wieder sehen wir auch welche mit dunkelblauen Augen. |
|||
Die Heckreeling mit dem verwaisten Steuerstand. Damals Stand der Käpten noch bei Wind und Wetter im Freien, egal ob Sommer oder Winter. |
|||
Das Heck der Jura. Leider mit vielen Schwebeteilchen, was an der Jura nichts außergewöhnliches ist. Ganz schwach kann man noch den letzten Ruderschlag nach Steuerbord erkennen, danach folgte die Katastrophe. (Die Stadt Zürich rammte auf der Steuerbordseite in den Bug) |
|||
Das Auftauchen von der Jura. Wenn man dieses Foto sieht, kann man sich nicht vorstellen, daß es an einem Sommertag mit strahlenden Sonnenschein in der Nähe der Wasseroberfläche gemacht wurde. Das große Problem an Tauchgängen an der Jura, ist das ab- und auftauchen ins bzw. aus dem NICHTS. Viele unterschätzen die psychische Belastung, vorallem wenn man zum erstenmal an einem Ankerseil ohne Anhaltspunkt ins absolute Nichts, ins totale Dunkel taucht. Leuten die den besonderen Kick brauchen, sei gesagt, ich habe mit meiner relativen Unerfahrenheit und der relativ kurzen Zeit in der ich tauche, auch schon mal einen gestandenen Feuerwehrmann erlebt, von dem man ausgehen könnte, er sei Katastrophenresistent, dem im wahresten Sinn der Gaul durchging, und die Augen schon fünf Zentimeter vor der Brille standen. Für Mutproben oder Überschätzung ist die Jura wirklich nicht geeignet. Das mußte auch erst kürzlich ein Mädchen erfahren, die ihren Tauchgang bewustlos an der Wasseroberfläche beendete und dann per Hubschrauber in das Zürcher Spital eingeliefert wurde. Zum Glück war damals nicht viel passiert, es hätte auch ganz anders ausgehen können. Wer an der Jura tauchen will, sollte erst ein paar mal mit erfahrenen Tauchern, am besten mit welchen von der Region, im See tauchen. Adressen für Tauchpartner findet man bei jedem Verband oder Verein am See. In keinen Fall sollte man wie oben beschriebenes Mädchen ohne Bodenseeerfahrung und ohne Tauchpartner der das Gebiet kennt, die Jura besuchen. Man muß auch beachten, daß jeder Tauchgang zur Jura immer einen Deko-Tauchgang bedeutet. Deko-Stops sollten bevor man zur Jura geht, geübt werden. Wer am auftauchen ist, kommt nicht heraus bevor die Dekostufen nicht abgeleistet sind. Und wir hatten schon mal Gesamtdekozeiten von 20 Minuten und mehr! (Mit Neoprenanzügen unter Umständen sehr frisch! - auch im Sommer) |
|||
Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Fotos sind von Matthias Ludwig, sowie der Text von Tilo Schinke (2001 von www.truesche.de leicht überarbeitet). |
|||
Diese Tauchplatzbeschreibung wird in unregelmäßigen Abständen aktualisiert, so dass selbstgefertigte Ausdrucke nicht immer den tatsächlichen und aktuellen Gegebenheiten entsprechen können. Eine Nachfrage vor Ort oder einen erneuten Besuch dieser Internetseiten "TRUSCHE.com - Tauchen im Bodensee" kann, soll und darf ein Ausdruck nicht ersetzen! Bitte informiert Euch! Helft das Tauchgebiet Bodensee zu erhalten!
|